Di 23.08. Westrumänien
Heute ist der mein letzter Fahrtag für Rumänien! Und ich schlafe doch sehr ruhig. So ruhig, dass ich meinen Plan aufgeben, früh los zukommen. Das wäre sinnvoll gewesen, weil nachmittags Regen aufkommen soll, aber hey: Wenn ich heute nass werde, kann mir das morgen egal sein. Heute abend habe ich die 100%, und dann ist mir etwas Regen auch egal. Und morgens trocknet die Welt noch.
Am Frühstücksbuffet ist etwas Chaos ausgebrochen, weil das Hotel so voll ist, dass das Personal kaum hinterherkommt mit dem Nachlegen von Brot. Wir werden aber alle satt, und ich kann danach auch noch die Hauskatze streicheln Einpacken, aufladen, alles wie immer, oder? Warum ist da eine Pfütze im Topcase? Naja, es wurde mir geschenkt, weil es undicht ist, da muss man damit rechnen, dass es undicht sein könnte. Vorteil Pfütze: Man kann sie auskippen. Dann abwischen und rein mit dem Zeug! Die Topcaseinnentache kann Wasser ab, und mein Gepäck ist nicht aus Zucker. Der Laptop ist eh zusätzlich noch in ein Handtuch eingewickelt.
Abfahrt ist 9 Uhr. Chris ist schon am neuen Hotel, Luca und Yannick spielen unterwegs im Schlamm. So bin ich wieder einsamer Passknacker, und heute auch anfangs wieder im Bundesstraßeneinsatz. 81 km bis zum ersten Punkt. Aber es ist wenig Verkehr und landschaftlich immer mal wieder interessant.
Die Strecke wird dann sehr einsam, schmal und verwinkelt, bleibt aber asphaltiert. Anwohner winken mir zu, so selten kommt hier jemand vorbei. Dafür mache ich Passknacker! Schön sind auch die unterschiedlichen Baustile bei Sakralbauten.
Irgendwann begegne ich sogar Luca und Yannick Leider kämpfe ich heute mit meinem treuen China-Navi. Es hat gestern Wasser abbekommen, und jetzt verdunstet es hinter der Bildschirmfolie und kondensiert wieder. Das erschwert die Ablesbarkeit, und vor allem nimmt der Touchscreen keine Eingaben mehr an. Das ist so lange okay, wie ich nichts bedienen will - die Route läuft ja noch. Allerdings bin ich nach einer Fahrpause im Hauptmenü, wo die Kartendarstellung nur sehr klein (2x2 cm) eingeblendet wird - und keine Fahrmanöver. Also hänge ich mein Handy an die USB-Dose und lasse mich mündlich von OSMand zum nächsten Passknackerpunkt navigieren. Das klappt sehr gut. Und der Punkt ist auch nicht zu verfehlen.
Transursoaia. Merke: Straßen mit "Trans" im Namen sind spannend. Außerdem gilt: Tschechisch und Rumänisch haben im Durchschnitt so viele Vokale wie Deutsch. Über den Vartop geht's nach Osten, und dann nach Norden über den Popasul Ursoaia. Das soll ein Schotterpass sein - inzwischen wurde er aber asphaltiert, und die Asphaltdecke hat in den 2 oder 3 Jahren ihres Bestehens schon zahlreiche Schlaglöcher bekommen. Jetzt wird's richtig einsam, und ich fahre auch haarscharf an einem Gewittergebiet vorbei, das nach Norden weiterzieht. Aussitzen kann ich es nicht, dafür fehlt mir die Zeit - 420 km heute. Also bei den ersten Tropfen rein in die Klamotten, gemeinsam mit dem polnischen DR-Fahrer, den ich gerade noch überholt habe, man schmunzelt sich wortlos zu Es sind sehr wenig Motorradfahrer hier unterwegs. Bis Huedin ist der Regen vorbei und kommt wohl auch nicht wieder, also raus aus der Regenjacke, es wird warm. Es fehlt nur noch ein Punkt zum Landespreis. Der würde morgen früh auf meiner Route liegen, und heute sind es 51 km Umweg - aber ich kann nicht widerstehen. Ich habe schonmal wegen einem Punkt nicht den Landespreis bekommen (Sardinien 2020), also nehme ich den noch mit. Es ist eine verkehrsreiche Straße nach Ungarn hier, zum Glück mit Überholmöglichkeiten. Und siehe:
100% Rumänien! Jippie, Ziel erreicht, Landespreis geschafft! Und dann geht das Leben einfach weiter? Ich fahre zum Hotel. Es liegt etwas außerhalb eines Dorfs, das etwas abseits der Hauptstrecke liegt. Man muss eine Schotterstrecke fahren, die es nicht in OSM gibt, aber es ist ausgeschildert und gut zu erkennen. Für den letzten Abend haben wir uns einen Bonzenbunker gegönnt, der das doppelte des bisherigen Durchschnitts kostet. Eine KTM steht schon da. Es ist niemand an der Rezeption? Ich rufe die rumänische Nummer an, die mich vorhin erreichen wollte. Es ist der Hotelier, er ist nicht vor Ort, aber die Tür ist offen und die Schlüssel hängen bereit. Fürs Abendessen können wir ihm die Bestellung per Telefon oder SMS geben. Chris ist schon da!
Nachdem ich aufs Zimmer bin und mich frisch gemacht habe erscheinen Yannick und Luca. Wir wählen etwas von der Speisekarte, ich schreibe die SMS, dann erhalte ich den Anruf, dass komplizierte Gerichte nicht gehen, weil niemand da ist. Wir könnten 7 km in ein Restaurant fahren? Das will ich nicht, also wird jemand geschickt. 10 Minuten nachdem Luca und Yannick den Pool verlassen, geht die Welt unter.
Die herbeitelefonierte Köchin redet zwar nicht mit uns, brutzelt uns aber vier Fleischplatten mit Püree und Salat zusammen, und es gibt zwei angebrochene Flaschen Cognac dazu. Da kann man nicht meckern!
432 km heute
Und nebenbei konnte ich für meinen Heimweg einen Hinterreifen organisieren, der mir übermorgen in Österreich montiert wird, weil ich nicht per Hänger heimfahre.
Heute ist der mein letzter Fahrtag für Rumänien! Und ich schlafe doch sehr ruhig. So ruhig, dass ich meinen Plan aufgeben, früh los zukommen. Das wäre sinnvoll gewesen, weil nachmittags Regen aufkommen soll, aber hey: Wenn ich heute nass werde, kann mir das morgen egal sein. Heute abend habe ich die 100%, und dann ist mir etwas Regen auch egal. Und morgens trocknet die Welt noch.
Am Frühstücksbuffet ist etwas Chaos ausgebrochen, weil das Hotel so voll ist, dass das Personal kaum hinterherkommt mit dem Nachlegen von Brot. Wir werden aber alle satt, und ich kann danach auch noch die Hauskatze streicheln Einpacken, aufladen, alles wie immer, oder? Warum ist da eine Pfütze im Topcase? Naja, es wurde mir geschenkt, weil es undicht ist, da muss man damit rechnen, dass es undicht sein könnte. Vorteil Pfütze: Man kann sie auskippen. Dann abwischen und rein mit dem Zeug! Die Topcaseinnentache kann Wasser ab, und mein Gepäck ist nicht aus Zucker. Der Laptop ist eh zusätzlich noch in ein Handtuch eingewickelt.
Abfahrt ist 9 Uhr. Chris ist schon am neuen Hotel, Luca und Yannick spielen unterwegs im Schlamm. So bin ich wieder einsamer Passknacker, und heute auch anfangs wieder im Bundesstraßeneinsatz. 81 km bis zum ersten Punkt. Aber es ist wenig Verkehr und landschaftlich immer mal wieder interessant.
Die Strecke wird dann sehr einsam, schmal und verwinkelt, bleibt aber asphaltiert. Anwohner winken mir zu, so selten kommt hier jemand vorbei. Dafür mache ich Passknacker! Schön sind auch die unterschiedlichen Baustile bei Sakralbauten.
Irgendwann begegne ich sogar Luca und Yannick Leider kämpfe ich heute mit meinem treuen China-Navi. Es hat gestern Wasser abbekommen, und jetzt verdunstet es hinter der Bildschirmfolie und kondensiert wieder. Das erschwert die Ablesbarkeit, und vor allem nimmt der Touchscreen keine Eingaben mehr an. Das ist so lange okay, wie ich nichts bedienen will - die Route läuft ja noch. Allerdings bin ich nach einer Fahrpause im Hauptmenü, wo die Kartendarstellung nur sehr klein (2x2 cm) eingeblendet wird - und keine Fahrmanöver. Also hänge ich mein Handy an die USB-Dose und lasse mich mündlich von OSMand zum nächsten Passknackerpunkt navigieren. Das klappt sehr gut. Und der Punkt ist auch nicht zu verfehlen.
Transursoaia. Merke: Straßen mit "Trans" im Namen sind spannend. Außerdem gilt: Tschechisch und Rumänisch haben im Durchschnitt so viele Vokale wie Deutsch. Über den Vartop geht's nach Osten, und dann nach Norden über den Popasul Ursoaia. Das soll ein Schotterpass sein - inzwischen wurde er aber asphaltiert, und die Asphaltdecke hat in den 2 oder 3 Jahren ihres Bestehens schon zahlreiche Schlaglöcher bekommen. Jetzt wird's richtig einsam, und ich fahre auch haarscharf an einem Gewittergebiet vorbei, das nach Norden weiterzieht. Aussitzen kann ich es nicht, dafür fehlt mir die Zeit - 420 km heute. Also bei den ersten Tropfen rein in die Klamotten, gemeinsam mit dem polnischen DR-Fahrer, den ich gerade noch überholt habe, man schmunzelt sich wortlos zu Es sind sehr wenig Motorradfahrer hier unterwegs. Bis Huedin ist der Regen vorbei und kommt wohl auch nicht wieder, also raus aus der Regenjacke, es wird warm. Es fehlt nur noch ein Punkt zum Landespreis. Der würde morgen früh auf meiner Route liegen, und heute sind es 51 km Umweg - aber ich kann nicht widerstehen. Ich habe schonmal wegen einem Punkt nicht den Landespreis bekommen (Sardinien 2020), also nehme ich den noch mit. Es ist eine verkehrsreiche Straße nach Ungarn hier, zum Glück mit Überholmöglichkeiten. Und siehe:
100% Rumänien! Jippie, Ziel erreicht, Landespreis geschafft! Und dann geht das Leben einfach weiter? Ich fahre zum Hotel. Es liegt etwas außerhalb eines Dorfs, das etwas abseits der Hauptstrecke liegt. Man muss eine Schotterstrecke fahren, die es nicht in OSM gibt, aber es ist ausgeschildert und gut zu erkennen. Für den letzten Abend haben wir uns einen Bonzenbunker gegönnt, der das doppelte des bisherigen Durchschnitts kostet. Eine KTM steht schon da. Es ist niemand an der Rezeption? Ich rufe die rumänische Nummer an, die mich vorhin erreichen wollte. Es ist der Hotelier, er ist nicht vor Ort, aber die Tür ist offen und die Schlüssel hängen bereit. Fürs Abendessen können wir ihm die Bestellung per Telefon oder SMS geben. Chris ist schon da!
Nachdem ich aufs Zimmer bin und mich frisch gemacht habe erscheinen Yannick und Luca. Wir wählen etwas von der Speisekarte, ich schreibe die SMS, dann erhalte ich den Anruf, dass komplizierte Gerichte nicht gehen, weil niemand da ist. Wir könnten 7 km in ein Restaurant fahren? Das will ich nicht, also wird jemand geschickt. 10 Minuten nachdem Luca und Yannick den Pool verlassen, geht die Welt unter.
Die herbeitelefonierte Köchin redet zwar nicht mit uns, brutzelt uns aber vier Fleischplatten mit Püree und Salat zusammen, und es gibt zwei angebrochene Flaschen Cognac dazu. Da kann man nicht meckern!
432 km heute
Und nebenbei konnte ich für meinen Heimweg einen Hinterreifen organisieren, der mir übermorgen in Österreich montiert wird, weil ich nicht per Hänger heimfahre.