So 11.9. Vorarlberg
Die Route heute wird lang. Das wusste ich auch schon gestern und irgendwie schlafe ich schlecht. Ich bin zu früh wach und stehe dann halt um 6 Uhr auf. Das Hotel bietet kein Frühstück, aber der Magen ist noch voll von gestern Abend. Motorrad packen in der Tiefgarage ist sehr komfortabel - da regnet es nicht. Die ganze Nacht nicht. Heute Vormittag ist etwas Regen angesagt, aber der Nachmittag bleibt dann hoffentlich trocken. Die Passknackeradmins haben den Nachweis mit dem Traktor dankenswerterweise akzeptiert - mit dem Hinweis, ich könne ja nochmal hinfahren. Im Prinzip gern, aber heute habe ich wirklich keine Zeit dafür.
Mit dem ersten Tageslicht rolle ich los. Ein paar kleinere Punkte im Hinterland, dann wird's hoch: Furkajoch, Faschinajoch.

Zum Glück fahre ich nur kurz im Nebel rum, und wenigstens ist kaum Verkehr, so dass ich gut vorankomme - auch wenn hier echt viele Schilder rumstehen.
Am Hochtannbergpass ändert sich die Landschaft dann nochmal deutlich.

Das ist schon alles ziemlich beeindruckend hier! Das gilt auch für den Arlbergpass.

Dort drehe ich um und widme mich der südwestlichsten Ecke von Vorarlberg. Es geht parallel zur Schnellstraße - ich habe keine Vignette gelöst - nach Bludenz. Dort hat mein Navi ein paar kreative Ideen, bis ich den Weg nach Burserberg finde und damit auch ins Brandnertal, zu Lünerseebahn. Ziemlich cool hier - leider nicht sehr fotogen, die Berge sind hinter Wolken. Hier kommt Touristenverkehr auf. Es ist ja auch schon 11 Uhr inzwischen, und ich habe 200 km von meinem Tageswerk geschafft. Eigentlich hatte ich heute 600 km geplant, aber das ist dann doch zu viel. So fliegt der Weisssee aus der Route - den muss ich dann am Rückweg einsammeln.
Mittags kehre ich auf ein Schnitzel ein. Ich brauche Kalorien, denn mir ist langsam kalt.

Dabei klart es dann auch endlich auf, und ich fahre ohne Regenjacke weiter. Griffheizung, Sitzheizung und Schnitzelheizung halten mich warm genug auf der Silvaretta Hochalpenstraße, für die man von Westen her eine ätzend lange, zugebaute und limitierte Anfahrt hat, bis es dann endlich mal richtig kurvig wird. Die Entstehungsgeschichte dieser Straße ist interessant: Es geht ausnahmsweise mal nicht um Krieg. Man hatte von Osten her eine Baumaschine hoch auf den Pass gefahren, und dort stand sie dann nach vollbrachter Arbeit. Sie musste weg, und wurde eben nach Westen runter gefahren. Und dabei hat die Baumaschine die Trasse gelegt für die heutige Straße, die zu verschiedenen Gelegenheit ausgebessert und verbreitert wurde. An der Bieler Höhe hat man eine prima Sicht auf den Stausee.

Die Ostseite ist deutlich angenehmer zu fahren. Im Tal fahre ich über Landeck, und dann zur Piller Höhe. Klingt albern, ist aber spannend zu fahren. Hier oben ist schon der Reschenpass angeschrieben, der wird mich heute nach Italien führen. Hier ist recht viel Verkehr, Überholen lohnt sich fast nicht. Immerhin gibt es keine Baustellenampeln mehr. Die Passüberfahrt gelingt ohne Schwierigkeiten, allerdings habe ich danach ab etwa Schluderns richtig viel Stau in meine Richtung. Und die Uhr tickt, wenn ich noch Abendessen im Hotel bekommen will. Für die 140 km schlägt der Routenplaner 2:21 Stunden vor - und das ist mit italienischen Mautstrecken. Der Stau hilft da auch nicht gerade und will einfach kein Ende nehmen. Die anderen Motorradfahrer sind leider auch keine große Hilfe, die scheitern mit ihren Boxermotoren an Verkehrsinseln und anderen Hindernissen im Nahkampf. Dazu wird es knackig warm: 26 Grad stehen auf dem Tacho. Heute früh auf den Pässen waren es 8 Grad. Ich schwitze. Eine eindeutige Ursache des Staus lässt sich nicht erkennen: Mal eine Ampel, mal ein Kreisverkehr, aber nie endet es danach. Erst knapp vor Meran beginnt endlich eine Schnellstraße und damit auch die freie Fahrt. Bei Bozen auf die Mautobahn - das bip'n'go öffnet mir die Schranke wie von Zauberhand - Rechnung folgt.
Für den Weg von der Autobahn zum Hotel hat sich mein kleines Chinanavi wieder die kleinsten Straßen ausgesucht, die es finden konnte, inkl. gepflasterter einspuriger Ortsdurchfahrten, wo aber immerhin sogar Wegweiser stehen. Und ich habe wie von Zauberhand einen Schleicher nach dem anderen vor mir. 18:30 rolle ich vor dem Hotel ein, wie den ganzen Tag mit einem Reifen um die Bauch, parke ein, hier sind echt viele Motorräder, großes Hallo mit meiner Gruppe, checke ein, hole das Gepäck nach und dann endlich Dusche. Große Erleichterung!
530 km heute. Brutal lang. 88,5% Österreich.

Die nächsten Tage verbringe ich auf dem Höhentreffen. Abgesehen von Kurztrips zu Grenzpässen ist das für Österreich nicht direkt relevant. Auf dem Heimweg werde ich hoffentlich die 100% knacken.
Die Route heute wird lang. Das wusste ich auch schon gestern und irgendwie schlafe ich schlecht. Ich bin zu früh wach und stehe dann halt um 6 Uhr auf. Das Hotel bietet kein Frühstück, aber der Magen ist noch voll von gestern Abend. Motorrad packen in der Tiefgarage ist sehr komfortabel - da regnet es nicht. Die ganze Nacht nicht. Heute Vormittag ist etwas Regen angesagt, aber der Nachmittag bleibt dann hoffentlich trocken. Die Passknackeradmins haben den Nachweis mit dem Traktor dankenswerterweise akzeptiert - mit dem Hinweis, ich könne ja nochmal hinfahren. Im Prinzip gern, aber heute habe ich wirklich keine Zeit dafür.
Mit dem ersten Tageslicht rolle ich los. Ein paar kleinere Punkte im Hinterland, dann wird's hoch: Furkajoch, Faschinajoch.

Zum Glück fahre ich nur kurz im Nebel rum, und wenigstens ist kaum Verkehr, so dass ich gut vorankomme - auch wenn hier echt viele Schilder rumstehen.
Am Hochtannbergpass ändert sich die Landschaft dann nochmal deutlich.

Das ist schon alles ziemlich beeindruckend hier! Das gilt auch für den Arlbergpass.

Dort drehe ich um und widme mich der südwestlichsten Ecke von Vorarlberg. Es geht parallel zur Schnellstraße - ich habe keine Vignette gelöst - nach Bludenz. Dort hat mein Navi ein paar kreative Ideen, bis ich den Weg nach Burserberg finde und damit auch ins Brandnertal, zu Lünerseebahn. Ziemlich cool hier - leider nicht sehr fotogen, die Berge sind hinter Wolken. Hier kommt Touristenverkehr auf. Es ist ja auch schon 11 Uhr inzwischen, und ich habe 200 km von meinem Tageswerk geschafft. Eigentlich hatte ich heute 600 km geplant, aber das ist dann doch zu viel. So fliegt der Weisssee aus der Route - den muss ich dann am Rückweg einsammeln.
Mittags kehre ich auf ein Schnitzel ein. Ich brauche Kalorien, denn mir ist langsam kalt.

Dabei klart es dann auch endlich auf, und ich fahre ohne Regenjacke weiter. Griffheizung, Sitzheizung und Schnitzelheizung halten mich warm genug auf der Silvaretta Hochalpenstraße, für die man von Westen her eine ätzend lange, zugebaute und limitierte Anfahrt hat, bis es dann endlich mal richtig kurvig wird. Die Entstehungsgeschichte dieser Straße ist interessant: Es geht ausnahmsweise mal nicht um Krieg. Man hatte von Osten her eine Baumaschine hoch auf den Pass gefahren, und dort stand sie dann nach vollbrachter Arbeit. Sie musste weg, und wurde eben nach Westen runter gefahren. Und dabei hat die Baumaschine die Trasse gelegt für die heutige Straße, die zu verschiedenen Gelegenheit ausgebessert und verbreitert wurde. An der Bieler Höhe hat man eine prima Sicht auf den Stausee.

Die Ostseite ist deutlich angenehmer zu fahren. Im Tal fahre ich über Landeck, und dann zur Piller Höhe. Klingt albern, ist aber spannend zu fahren. Hier oben ist schon der Reschenpass angeschrieben, der wird mich heute nach Italien führen. Hier ist recht viel Verkehr, Überholen lohnt sich fast nicht. Immerhin gibt es keine Baustellenampeln mehr. Die Passüberfahrt gelingt ohne Schwierigkeiten, allerdings habe ich danach ab etwa Schluderns richtig viel Stau in meine Richtung. Und die Uhr tickt, wenn ich noch Abendessen im Hotel bekommen will. Für die 140 km schlägt der Routenplaner 2:21 Stunden vor - und das ist mit italienischen Mautstrecken. Der Stau hilft da auch nicht gerade und will einfach kein Ende nehmen. Die anderen Motorradfahrer sind leider auch keine große Hilfe, die scheitern mit ihren Boxermotoren an Verkehrsinseln und anderen Hindernissen im Nahkampf. Dazu wird es knackig warm: 26 Grad stehen auf dem Tacho. Heute früh auf den Pässen waren es 8 Grad. Ich schwitze. Eine eindeutige Ursache des Staus lässt sich nicht erkennen: Mal eine Ampel, mal ein Kreisverkehr, aber nie endet es danach. Erst knapp vor Meran beginnt endlich eine Schnellstraße und damit auch die freie Fahrt. Bei Bozen auf die Mautobahn - das bip'n'go öffnet mir die Schranke wie von Zauberhand - Rechnung folgt.
Für den Weg von der Autobahn zum Hotel hat sich mein kleines Chinanavi wieder die kleinsten Straßen ausgesucht, die es finden konnte, inkl. gepflasterter einspuriger Ortsdurchfahrten, wo aber immerhin sogar Wegweiser stehen. Und ich habe wie von Zauberhand einen Schleicher nach dem anderen vor mir. 18:30 rolle ich vor dem Hotel ein, wie den ganzen Tag mit einem Reifen um die Bauch, parke ein, hier sind echt viele Motorräder, großes Hallo mit meiner Gruppe, checke ein, hole das Gepäck nach und dann endlich Dusche. Große Erleichterung!
530 km heute. Brutal lang. 88,5% Österreich.

Die nächsten Tage verbringe ich auf dem Höhentreffen. Abgesehen von Kurztrips zu Grenzpässen ist das für Österreich nicht direkt relevant. Auf dem Heimweg werde ich hoffentlich die 100% knacken.