Wo war ich eigentlich noch nie? Südlicher als Montenegro. Was gibt's da? Griechenland und Albanien! Für Abenteurer genau richtig. Da wollte ich schon lange mal hin, 2023 wird's nun endlich Realität! Abgrenzung: Kreta und andere Inseln sind für mich dieses Jahr nicht erreichbar - ich habe nur noch 6 Wochen Urlaub im Jahr, die möchte ich nicht auf Fähren verbringen. Kreta ist ein Fall für "fliegen und mieten".
Planung
Ich fahre mal wieder alle Passknackerpunkte ab und halte mich von Städten, Stränden und Kultur fern. Das kann ich ein andermal machen, das läuft ja nicht weg. Es gibt 50 Passknackerpunkte auf dem griechischem Festland. Das macht 2470 km Route und 49 Stunden = 8 Tage geschätzte Fahrzeit zwischen den Punkten. Dazu kommen optional ein ganze Reihe von Schotterstrecken aller Längen und Schwierigkeitsgrade. So sieht's auf der Karte aus:
Da es rund 2000 km Anreise zur nördlichen Grenze Griechenlands sind, bietet es sich an, unterwegs was schönes zu machen. Denn da liegt ja noch was Neues auf dem Weg: Albanien! Es gibt 34 Passknackerpunkte in Albanien. Das macht 1652 km Route und 40 Stunden = 5 Tage geschätzte Fahrzeit zwischen den Punkten. Dazu kommen optional ein paar ausgefallene Schotterstrecken. So sieht's auf der Karte aus:
Mit diesem Konzept konnte ich aus meinem Zirkel 2 Mitreisende gewinnen. Yannick auf Africa Twin, Experte für Schlauchreifen und Bären, und Mirko, KTM-geschädigt und inzwischen auf Aprilia Tuareg 660 unterwegs. Letztere wollte ich mir eh mal aus der Nähe anschauen. Wir wählen wieder den Reisemodus von Rumänien letztes Jahr: Ich plane und buche, der Rest übernachtet mit mir und fährt dazwischen entweder bei mir mit oder macht sein eigenes Ding, z.B. Schotterstrecken à la Carte TET. Ich will eigentlich keine exzessiven Schotterstrecken fahren, die Landespreise sind schon anspruchsvoll genug, aber das wollte ich in Bosnien-Herzegowina auch nicht und habe viel geflucht. Also nehme ich die Versys 650 und nicht die MT-09. Genau für solche Länder habe ich sie schließlich
Zur Anreise bietet sich die Fähre von Venedig nach Igoumenitsa an. Allerdings sind die Kabinen bereits ausgebucht, als wir uns auf einen Termin einig werden. Man müsste im Schlafsaal oder auf irgendwelchen Gängen schlafen, was mir eigentlich schon zu unkomfortabel ist. Als ich dann noch in Reviews lese, dass die Fähre oft 3 Stunden Verspätung hat, dass die reguläre Fahrzeit 26,5 Stunden ist, und weil die Anreise auf Straße ab Nürnberg inkl. allem nur 350 km weiter ist, wenn man eh alle Punkte in Albanien sammeln will, ist für mich der Drops gelutscht: Ich fahre da auf eigenen Rädern runter.
So bin ich auch maximal flexibel. Hätte ich einen Anhänger, würde ich ihn vermutlich irgendwo in Slowenien oder Kroatien abstellen und mir ca 2x800 km An/Abreise ersparen, aber hey. Mit einer einigermaßen schönen Anreise, also 1 Tag Autobahn durch Austria und Slowenien, den Rest Küstenstraße und Highlights am Weg durch Kroatien und Montenegro, sollten wir mit 17 Tagen hinkommen. 2 Wochen Urlaub und einen Freitag nehmen, am Vorabend bei mir treffen und Freitag in aller Früh aufbrechen.
Der Wetterbericht sagt 20 mm Regen auf der Anreise in Österreich an, aber extreme Hitze und Waldbrände in Griechenland. Wird schon schief gehen! Motorradfahren bei 40° habe ich schließlich letztes Jahr in Bosnien-Herzegowina geübt. Das reduziert wohl auch das Gepäck. Apropos: Durch Bosnien-Herzegowina muss man inzwischen nicht mehr durch, da es jetzt eine Brücke gibt, um den Neum-Korridor zu umfahren. Und da Kroatien inzwischen im Schengenraum ist und auch den Euro eingeführt hat, wird die Reise organisatorisch sogar noch einfacher: Nur 3 Grenzkontrollen und eine Fremdwährung bis Griechenland! Montenegro und Albanien sind weder EU noch Schengen, aber Montenegro hat immerhin den Euro. Und für das alles genügt dem Deutschen der Personalausweis.
Vorbereitung
Nach der Feinplanung der Route mit zweimaligem Durchfahren von Albanien suche ich geeignete Orte für Unterkünfte und buche dann schließlich auch für die erste Hälfte der Reise im Voraus. Es ist immerhin Hauptsaison, und für 3 Erwachsene, die nicht im gleichen Bett schlafen wollen, ist es abseits der Städte immer etwas schwer. So landen wir zu 80% in Ferienwohnungen statt Hotels, und das liegt nicht am Budget von 50 Euro je Nacht und Nase. Ich bin kein Fan von Ferienwohnungen für eine Übernachtung, aber es gibt einfach wenig Auswahl und ich gebe mir Mühe, dass wir nicht auf Schlafsofas oder Kinderbetten angewiesen sind. Am südlichsten Punkt der Reise, der Halbinsel Peloponnes haben wir immerhin 2 Nächte in einer Unterkunft in Folge - 1x weniger ein/auspacken, und die Waschmaschine dort können wir dann auch nutzen.
Für Österreich und Slowenien braucht man Vignetten, um die Autobahn nutzen zu dürfen. Beide kann man online kaufen. Wenn man sie für Österreich kurzfristig kaufen will, muss man übrigens gewerbetreibend sein, denn sonst würde sich die Gültigkeit mit der Frist des Umtauschrechts überlappen. Einen Gewerbenachweis muss man nicht erbringen.
Zur Vorbereitung auf diese heiße Reise habe ich mir einen Helm mit mehr Belüftungsmöglichkeiten und einem verspiegelten Visier gekauft, einen Scorpion ADX-1. 70 Euro für den Helm, gebraucht, und 42 Euro fürs Visier. Außerdem habe ich Einweg-Kältepacks für Notfälle gekauft, falls uns einer umkippt. Da ich nicht 14 Tage sinnlos den halben Koffer mit Regen- und Kälteklamotten voll haben will, kaufe ich noch eine sehr dünne Regenjacke dazu. Die muss ja vermutlich nur Österreich aushalten. Über 30 Grad ist nass werden durchaus okay, besonders mit Membran drunter. Tipp: Bitte fahrt nicht mit Laminat-Klamotten in Länder mit 40°.
Die Versys steht auf einem frischen Satz Dunlop Mutant, den mir (Achtung: Werbung!) Dunlop kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Der Reifen ist die Antwort auf den Conti TKC 70 und wird von RyanF9 sehr gelobt, weil er besonders direkt einlenken soll.
Für mehr als eine Testfahrt hat es vor der Tour nicht gereicht, weil ich noch nichts über die Laufleistung weiß. Ich bin gespannt. Gegen Hitze habe ich außerdem die Griffschalen demontiert, denn kalte Finge erwarte ich eher nicht, und Schatten spenden die Schalen auch nicht. Die Airbag-Weste bleibt ebenfalls daheim. Der Airbag ist in der Weste war nicht aufgeblasen, aber schon ausgefaltet, daher sind Rücken, Schultern und Brust komplett luftdicht eingepackt bis auf ein paar nett gemeinte Lüftungskanäle. Das ist mir zu warm für regelmäßig über 35 Grad.
Stressig war noch, dass meine Brille 2 Wochen vor der Reise entzwei ging, und dass ich mir 3 Tage vorher schwungvoll in die Fingerspitze des linken Daumens geschnitten habe, aber das hält mich jetzt auch nicht mehr auf
Planung
Ich fahre mal wieder alle Passknackerpunkte ab und halte mich von Städten, Stränden und Kultur fern. Das kann ich ein andermal machen, das läuft ja nicht weg. Es gibt 50 Passknackerpunkte auf dem griechischem Festland. Das macht 2470 km Route und 49 Stunden = 8 Tage geschätzte Fahrzeit zwischen den Punkten. Dazu kommen optional ein ganze Reihe von Schotterstrecken aller Längen und Schwierigkeitsgrade. So sieht's auf der Karte aus:
Da es rund 2000 km Anreise zur nördlichen Grenze Griechenlands sind, bietet es sich an, unterwegs was schönes zu machen. Denn da liegt ja noch was Neues auf dem Weg: Albanien! Es gibt 34 Passknackerpunkte in Albanien. Das macht 1652 km Route und 40 Stunden = 5 Tage geschätzte Fahrzeit zwischen den Punkten. Dazu kommen optional ein paar ausgefallene Schotterstrecken. So sieht's auf der Karte aus:
Mit diesem Konzept konnte ich aus meinem Zirkel 2 Mitreisende gewinnen. Yannick auf Africa Twin, Experte für Schlauchreifen und Bären, und Mirko, KTM-geschädigt und inzwischen auf Aprilia Tuareg 660 unterwegs. Letztere wollte ich mir eh mal aus der Nähe anschauen. Wir wählen wieder den Reisemodus von Rumänien letztes Jahr: Ich plane und buche, der Rest übernachtet mit mir und fährt dazwischen entweder bei mir mit oder macht sein eigenes Ding, z.B. Schotterstrecken à la Carte TET. Ich will eigentlich keine exzessiven Schotterstrecken fahren, die Landespreise sind schon anspruchsvoll genug, aber das wollte ich in Bosnien-Herzegowina auch nicht und habe viel geflucht. Also nehme ich die Versys 650 und nicht die MT-09. Genau für solche Länder habe ich sie schließlich
Zur Anreise bietet sich die Fähre von Venedig nach Igoumenitsa an. Allerdings sind die Kabinen bereits ausgebucht, als wir uns auf einen Termin einig werden. Man müsste im Schlafsaal oder auf irgendwelchen Gängen schlafen, was mir eigentlich schon zu unkomfortabel ist. Als ich dann noch in Reviews lese, dass die Fähre oft 3 Stunden Verspätung hat, dass die reguläre Fahrzeit 26,5 Stunden ist, und weil die Anreise auf Straße ab Nürnberg inkl. allem nur 350 km weiter ist, wenn man eh alle Punkte in Albanien sammeln will, ist für mich der Drops gelutscht: Ich fahre da auf eigenen Rädern runter.
So bin ich auch maximal flexibel. Hätte ich einen Anhänger, würde ich ihn vermutlich irgendwo in Slowenien oder Kroatien abstellen und mir ca 2x800 km An/Abreise ersparen, aber hey. Mit einer einigermaßen schönen Anreise, also 1 Tag Autobahn durch Austria und Slowenien, den Rest Küstenstraße und Highlights am Weg durch Kroatien und Montenegro, sollten wir mit 17 Tagen hinkommen. 2 Wochen Urlaub und einen Freitag nehmen, am Vorabend bei mir treffen und Freitag in aller Früh aufbrechen.
Der Wetterbericht sagt 20 mm Regen auf der Anreise in Österreich an, aber extreme Hitze und Waldbrände in Griechenland. Wird schon schief gehen! Motorradfahren bei 40° habe ich schließlich letztes Jahr in Bosnien-Herzegowina geübt. Das reduziert wohl auch das Gepäck. Apropos: Durch Bosnien-Herzegowina muss man inzwischen nicht mehr durch, da es jetzt eine Brücke gibt, um den Neum-Korridor zu umfahren. Und da Kroatien inzwischen im Schengenraum ist und auch den Euro eingeführt hat, wird die Reise organisatorisch sogar noch einfacher: Nur 3 Grenzkontrollen und eine Fremdwährung bis Griechenland! Montenegro und Albanien sind weder EU noch Schengen, aber Montenegro hat immerhin den Euro. Und für das alles genügt dem Deutschen der Personalausweis.
Vorbereitung
Nach der Feinplanung der Route mit zweimaligem Durchfahren von Albanien suche ich geeignete Orte für Unterkünfte und buche dann schließlich auch für die erste Hälfte der Reise im Voraus. Es ist immerhin Hauptsaison, und für 3 Erwachsene, die nicht im gleichen Bett schlafen wollen, ist es abseits der Städte immer etwas schwer. So landen wir zu 80% in Ferienwohnungen statt Hotels, und das liegt nicht am Budget von 50 Euro je Nacht und Nase. Ich bin kein Fan von Ferienwohnungen für eine Übernachtung, aber es gibt einfach wenig Auswahl und ich gebe mir Mühe, dass wir nicht auf Schlafsofas oder Kinderbetten angewiesen sind. Am südlichsten Punkt der Reise, der Halbinsel Peloponnes haben wir immerhin 2 Nächte in einer Unterkunft in Folge - 1x weniger ein/auspacken, und die Waschmaschine dort können wir dann auch nutzen.
Für Österreich und Slowenien braucht man Vignetten, um die Autobahn nutzen zu dürfen. Beide kann man online kaufen. Wenn man sie für Österreich kurzfristig kaufen will, muss man übrigens gewerbetreibend sein, denn sonst würde sich die Gültigkeit mit der Frist des Umtauschrechts überlappen. Einen Gewerbenachweis muss man nicht erbringen.
Zur Vorbereitung auf diese heiße Reise habe ich mir einen Helm mit mehr Belüftungsmöglichkeiten und einem verspiegelten Visier gekauft, einen Scorpion ADX-1. 70 Euro für den Helm, gebraucht, und 42 Euro fürs Visier. Außerdem habe ich Einweg-Kältepacks für Notfälle gekauft, falls uns einer umkippt. Da ich nicht 14 Tage sinnlos den halben Koffer mit Regen- und Kälteklamotten voll haben will, kaufe ich noch eine sehr dünne Regenjacke dazu. Die muss ja vermutlich nur Österreich aushalten. Über 30 Grad ist nass werden durchaus okay, besonders mit Membran drunter. Tipp: Bitte fahrt nicht mit Laminat-Klamotten in Länder mit 40°.
Die Versys steht auf einem frischen Satz Dunlop Mutant, den mir (Achtung: Werbung!) Dunlop kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Der Reifen ist die Antwort auf den Conti TKC 70 und wird von RyanF9 sehr gelobt, weil er besonders direkt einlenken soll.
Für mehr als eine Testfahrt hat es vor der Tour nicht gereicht, weil ich noch nichts über die Laufleistung weiß. Ich bin gespannt. Gegen Hitze habe ich außerdem die Griffschalen demontiert, denn kalte Finge erwarte ich eher nicht, und Schatten spenden die Schalen auch nicht. Die Airbag-Weste bleibt ebenfalls daheim. Der Airbag ist in der Weste war nicht aufgeblasen, aber schon ausgefaltet, daher sind Rücken, Schultern und Brust komplett luftdicht eingepackt bis auf ein paar nett gemeinte Lüftungskanäle. Das ist mir zu warm für regelmäßig über 35 Grad.
Stressig war noch, dass meine Brille 2 Wochen vor der Reise entzwei ging, und dass ich mir 3 Tage vorher schwungvoll in die Fingerspitze des linken Daumens geschnitten habe, aber das hält mich jetzt auch nicht mehr auf